Finn ereilte ein Schicksal, welches er mit vielen wunderbaren Pferden teilt. Er wird als ersehnter Nachfolger aus einer teuren Zucht geboren, in seiner Box hofiert, sieht aber selten eine Koppel
oder eine Wiese. Nachdem er aufgrund körperlichen Baustellen pausieren muss und keine Turniere gehen kann, wird auch nicht mehr mit ihm trainiert. Als sich dann der Besitzer auch nicht mehr
meldet und man ihn nicht mehr erreicht (wie wir später erfahren, aus Krankheitsgründen), wird nach Monaten beschlossen, sich von Finn zu trennen. Ihr könnt euch vorstellen, was damit gemeint
ist.
Wir erfuhren von wohlmeinenden Menschen im Stall, dass er hatte nur mehr wenig Zeit hätte. Wir sollten ihn schnell holen. Gesagt. Getan. Tierschutz besteht wirklich aus vielen Menschen, die
zusammen helfen. Martina half uns sofort, holte ihn ab und brachte ihn kostenfrei für uns übergangsweise in ihrem Stall unter. Dort fand auch eine Erstuntersuchung mit unserem Tierarzt statt.
Finn erfreute sich bester Gesundheit. Röntgen, Blutbefund, alles top! Es ist uns unerklärlich, wie man sich von so einem tollen, treuen, menschenbezogenen Tier trennen kann. Finn war zu diesem
Zeitpunkt 19 Jahre. Letztendlich fand sich ein toller Stall, wo Finn seinen Lebensabend - wie wir meinten - verbringen durfte. In Ruhe, kein Turnierstress, kein Reitstress mehr. Dann fanden sich
zwei tolle Frauen, die Finn mit Bodentraining beschäftigten und viel Kuscheleinheiten. Mit diesen Bekannten lief uns eine liebe Frau über den Weg, die ein Beistellpferd suchte, viel Zeit
hatte, sich in Finn verliebte. Damit fand Finn auch noch einen Kumpel mit dem er sich einfach gut versteht.
Ende gut, alles gut. Auch für Finn fand sich ein Lebensplatz. ❤️🐎